„Den Geist Glücksburgs wieder aufleben lassen“

Planungsteam stellte am Mittwoch Machbarkeitsstudie für eine mögliche  Gartenschaubewerbung in Glücksburg für 2027 vor

 

 

 

 

 

 

"Eine Machbarkeitsstudie ist kein Masterplan, sondern zunächst ein Wunschkonzert“, stellt Henning Breimann, Geschäftsführer des Hamburger Landschaftsarchitekturbüro „Breimann & Cie“ fest. Er sitzt gemeinsam mit dem von der Stadt beauftragten Planungsteam, den Fraktionen der Stadt Glücksburg sowie Bürgermeisterin Kristina Franke an einem Tisch. Es geht an diesem Abend um die mögliche Bewerbung für die Landesgartenschau in Glücksburg. Die Machbarkeitsstudie kostet die Stadt rund 100.000 EUR, davon erhielt die Stadt Glücksburg jedoch eine Förderung über 80.000 EUR. 

 

Die Landesgartenschau soll für eine Stadt weitreichender sein als nur die reine Entstehung von neuen Grünflächen. Vielmehr soll vorrangig eine zukunftsweisende, umweltfreundliche Stadtentwicklung vorangetrieben werden. Eine Landesgartenschau auszutragen kann für die Stadt ein finanzielles Risiko darstellen, aber auch durch gute Förderungen einen enormen Beitrag für die Stadtentwicklung mit sich bringen.

 

Die Landesgartenschau als „Beschleuniger“ der Kernziele des Ortskernentwicklungskonzeptes 

 

Das Planungsbüro hat in diesem Zuge die Kernziele des Ortskernentwicklungskonzeptes unter die Lupe genommen. Die Landesgartenschau biete durch die damit verbundenen Fördermittel die Chance, neben der touristischen Stärkung, als „Beschleuniger“ für die Kernziele des OKEKs zu fungieren. Zu den allgemeinen Zielen zählt die Machbarkeitsstudie die Aufwertung öffentlicher Räume, die im speziellen den Ortskern und die Schlossallee betreffen würde, sowie eine verbesserte Verbindung zwischen Stadtkern und Strand und den Ausbau von Fuß-, Rad- und Wanderwegen. Im Kern wünscht sich das Planungsteam eine Teilung in Schlossgarten, Waldgärten und Strandgärten, um Glücksburg im Sinne der Gartenschau zu einem grünen Wohlfühlort zu verwandeln. Dabei geht es den Planern vor allem darum, dass Glücksburg langfristig von den Projekten profitiert: „Wir möchten keine Wolkenschlösser. Die Stadt soll dauerhaft von den Maßnahmen profitieren“, sagt Herr Loderer in der Präsentation. 

 

Waldgärten, Strandgärten und eine moderne und neue Interpretation des Schlossparks

 

Die Präsentation ist reich gefüllt mit beispielhaften Bildern aus anderen Städten. Dennoch hat das Planungsteam für Glücksburg konkrete Vorschläge ausgearbeitet, wie eine Landesgartenschau durchführbar wäre und welche Maßnahmen umgesetzt werden können. Wie zu erwarten spielt das Schloss Glücksburg eine der wichtigen Rollen. So könne man sich vorstellen, den Schlosspark — ehemals im Rokoko-Stil errichtet — modern und neu zu interpretieren und diesen zu der 6-monatigen Phase der Landesgartenschau zum Ausstellungsgelände mit Eintritt zu verwandeln. „Es ergibt wenig Sinn, den Park im alten Stil herzurichten — die Konkurrenz zu anderen Parks mit vorbildlicher Gestaltung ist sehr groß“, sagt Herr Loderer. Das Schloss selber  und der dazugehörige Hof könnte Teil der Ausstellung werden und Workshops sowie Feste in höflicher Tradition und eine Neuinterpretation des Rosenthemas beinhalten. Auch der Bereich um die Orangerie, im Konzept als „Neuer Küchengarten“ bezeichnet, biete Potenzial, das genutzt werden müsse. Das Rosarium könnte offener gestaltet werden und zu einem Freilandlabor mit spannenden Themen verwandelt werden. 

 

„Wir möchten den Ort Glücksburg aufleben lassen“, sagt er weiter. Dazu gehört auch, regional starke Themen wie die Bierbrauerei, in die Gartenschau einzubinden. 

Für den Rundweg um den Schlossteich könnte man sich vorstellen, schöne Aussichtsplattformen entstehen zu lassen, dazu einen Bootsanleger. Generell ist die Wegeführung durch den Ort ein Thema, das immer wieder aufgegriffen wird. Ein Problem sei, dass die Wegeführung in Glücksburg den Besucher teilweise überfordere. Es müsse dafür gesorgt werden, die Hauptrouten zwischen Schinderdam, Schloss und Strand besser und attraktiver zu vernetzen. 

 

Für mehr Attraktivität auf den Spaziergehwegen sollen die „Waldgärten“ dienen. Diese seien starke Verbindungen für Rad- und Fußgänger und gute Beispiele für sanften Tourismus. Das Planungsteam nennt Beispiele wie das Ausweisen von Lauf- und Wanderrouten oder das Aufgreifen von Themen wie Waldgesundheit und Aktion. 

 

Ist der Tourist durch die schöne Waldroute erst einmal am Strand angekommen, wartet die Welt der „Strandgärten“ auf ihn. Zukunftsgärten mit Gräsern sollen das maritime Flair hervorheben, die Menschen sollen spüren, dass er sich am Wasser befinden und sprichwörtlich in eine andere Welt abtauchen — durch die landschaftliche Vielfalt Glücksburgs aus Förde, Seen, Wäldern und dem Schlosspark  sei dies leicht möglich. Der Strandbereich eignet sich als Areal für Aktionsangebote, Sandwighof könne mit Gastronomie oder Shops neu belebt werden. 

Zudem brauche man für eine Landesgartenschau überdachte Flächen für Schlechtwetter-Tage. „Die Landesgartenschau darf gerne witziger und innovativer sein als man sie kennt“, findet Henning Breimann.

 

 Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung insbesondere in den Bereichen Schlossallee und Stadtkern

 

Ohnehin ist das Planungsteam um Herrn Breimann begeistert von der Vielfalt Glücksburgs und das Potenzial, das sich für eine Landesgartenschau ableiten lässt: Glücksburg bietet tolle Voraussetzungen für eine Gartenschau- landschaftlich, aber auch wirtschaftlich.“

Ein nicht unwesentlicher Teil des Planes sind die Verflechtungsbereiche, die in der Präsentation in folgende Teile aufgegliedert werden: Holnis, Schlossallee, Seebad, Innenstadt. Die Planer betonen, dass ihnen nach gründlicher Einsicht des OKEKs klar sei, den Fokus keinesfalls nach Holnis zu verlagern. Aus ihrer Sicht ist es eindeutig: Damit die Landesgartenschau auch einen großen Mehrwert für die Bevölkerung und die Stadtentwicklung hat, müssen die Bereiche Innenstadt und Schlossallee höchste Priorität haben. Die Landesgartenschau bietet eine gute Förderung, auch bei den Projekten, die die Stadtentwicklung betreffen. Damit die Landesgartenschau gelingen kann und nicht zur Belastungsprobe für die Anwohner wird, müsse die Innenstadt weitestgehend vom Verkehr entlastet werden, etwa durch Carsharing-Angebote oder Shuttlebusse. Drei potenzielle Großparkplätze am Rande der Stadt können zur Verfügung gestellt werden. Es müsse der Spagat geschafft werden, dass auf der einen Seite kein zusätzlicher Verkehr durch Besucher der Gartenschau entsteht. Auf der anderen Seite müsse der Einzelhandel und die Gastronomie weiterhin gut erreichbar bleiben. „Wir möchten Glücksburg in eine schöne Zukunft begleiten. Es gibt viele Beispiele von Städten, wo die Stadtentwicklung nachhaltig eine positive Entwicklung gemacht hat und nur wenige schlechte Beispiele“, so Loderer.

Man habe in der letzten Zeit viele Gespräche in Glücksburg geführt, die überwiegend positiv verlaufen waren, erklärt Breimann. 

 

 

Glücksburgs Politik diskutiert lebendig und möchte die Bürger einbeziehen

 

In den Fraktionen der Stadt Glücksburg wurde lebendig über das mögliche Vorhaben diskutiert. Sollte sich die Stadt Glücksburg dazu entscheiden, sich zu bewerben, müsse diese bis zum 31.12.2022 eingereicht werden, betonte Bürgermeisterin Kristina Franke mehrfach. Viel Zeit bleibe nicht, gerade deshalb äußerten einige Politiker Bedenken. Auch aus touristischer Sicht gab es Bedenken aus einer Fraktion: „Die Menschen, die nach Glücksburg kommen, suchen Erholung und Ruhe.“ Zudem frage man sich, ob  man sich dieses Vorhaben in Krisenzeiten leisten möchte. Darauf antwortet der neue Tourismus-Standortleiter Armin Korok Glücksburgs prompt: „Man darf nicht vergessen, dass ein solches Vorhaben nachhaltig auf den Tourismus einwirkt und Glücksburg auch nach Krisenzeiten modern und attraktiv sein muss.“

In der Machbarkeitsstudie verweisen die Planer darauf, dass in Glücksburg zur Zeit ca. 3000 Betten für Gäste zur Verfügung stehen. Nach Berechnungen bräuchte die Stadt in der Hauptsaison ca. 230 Betten zusätzlich, um den Besucherstrom abzufangen. „Ein touristisches Ziel wäre es, die Nebensaison und die Angebote deutlich zu stärken und attraktiver zu gestalten“, so Breimann. 

 

„Wir präsentieren Ihnen ein offenes Konzept, das nicht in Stein gemeißelt ist und sich mit der Zeit und Planung stetig weiterentwickeln wird, sollte die Zusage kommen.“

 

Großen Zuspruch fand die Idee, zunächst die Bevölkerung Glücksburgs zu fragen, ob diese Gartenschau bei ihnen Anklang findet: „Wir können ein derartiges Vorhaben nicht über den Köpfen der Anwohner hinweg bestimmen.“ Es wurde bei der anschließenden Abstimmung beschlossen, den Bürgern bei einer Einwohnerversammlung am 22.11.22 das Vorhaben rund um die Landesgartenschau zu präsentieren und sich ein Meinungsbild zu machen.

 In einer Sitzung am 6. Dezember soll dann schlussendlich abgestimmt werden, ob sich die Stadt Glücksburg für die Landesgartenschau - frühestmöglich für 2027- bewerben wird.                 

 

 

*Glücksburg Living

 

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Quelle:

e-recht24.de